Primiz in Donaustauf
Liebe Schwestern und Brüder,
vielleicht haben Sie es schon mitbekommen: dieses Jahr feiern wir in Donaustauf Primiz, das heißt: Ich als Neupriester feiere mit Euch – meiner Heimatpfarrei – und den Menschen, die mich auf meinem Lebensweg bis zur Weihe begleitet haben, meine erste hl. Messe. Das ist natürlich auch eine persönliche Feier, in der ich mich darüber freue, dass ich auf meinem Weg einen ganz wichtigen Meilenstein erreicht habe – aber in erster Linie steht die gemeinsame Freude darüber im Mittelpunkt, dass Gott auch heute noch Menschen in diese besondere Nachfolge des Priestertums beruft, und dass die Pfarrei Donaustauf ein guter Nährboden für mich war, auf diesen Ruf zu antworten. Es ist also vor allem Euer Fest als Pfarrei.
Doch wie kommt man heute überhaupt darauf, Priester zu werden? Wie schon gesagt, ist das weniger meine Entscheidung oder Wahl, sondern vielmehr eine Antwort auf einen Ruf, eine Berufung. Dieser Ruf begleitet mich schon sehr lange – mal lauter, mal leiser. Die Frage, ob ich nicht Priester werden will, hat mir einfach keine Ruhe gelassen, auch wenn ich mich manchmal dagegen gewehrt habe.
Nach meinem Abitur habe ich zunächst Lehramt Mathe und Chemie studiert, jedoch nach zwei Semestern abgebrochen. Daraufhin hat es mich für zwei Jahre nach Salzburg verschlagen, wo ich zuerst die Jüngerschaftsschule “J9” der Loretto-Gemeinschaft besucht und dann dort mitgearbeitet habe. Das kann man sich vorstellen wie ein “frommes FSJ” mit einem besonderen Fokus auf Glaubens-Vertiefung und Persönlichkeits-Entwicklung.
In dieser Zeit ist ein großer Wunsch in mir gewachsen: das, was ich in Salzburg erleben, lernen und erfahren durfte, an Jugendliche und junge Erwachsene weiterzugeben. Damit lag die Frage auf der Hand, in welchem Beruf ich das am besten machen könnte. Gleichzeitig erlebte ich eine immer größer werdende Faszination und Begeisterung für Liturgie und beobachtete mit großem Interesse, wie die Priester in meinem Umfeld Gottesdienst feierten, Sakramente spendeten und ihr Priestertum lebten. Dabei ließ mir die Frage nach meiner Berufung und wie ich meine Zukunft gestalten würde einfach keine Ruhe mehr.
Nach langem Ringen entschied ich mich im Frühjahr 2017, ins Priesterseminar Regensburg einzutreten und war zunächst zum Vorbereitungsjahr in Passau, dann zum Theologie-Studium an der Universität Regensburg. Später durfte ich mehrere kurze Praktika in St. Martin Deggendorf und in St. Johannes der Täufer Hemau absolvieren. Seit letztem September bin ich in Hl. Kreuz und St. Pius Kelheim tätig – erst als „Pastoralkurs-Praktikant“ und inzwischen als Diakon. Es ist eine spannende Zeit, in der ich vieles kennenlernen und immer mehr selbst ausprobieren darf. Insbesondere das Predigen, die Feier von Beerdigungen und Taufen und der Schulunterricht zählen zu den Aufgaben, die mir die meiste Freude machen.
Doch auch diese Zeit neigt sich dem Ende zu: Ab Ostern bin ich zur Vorbereitung auf die Priesterweihe zurück in Regensburg. Nach der Priesterweihe am 28. Juni freue ich mich schon auf die Tage, die ich mit Euch – meiner Heimatpfarrei – verbringen darf: sei es bei den besonders gestalteten Gottesdiensten vom 3. bis 5. Juli, zu denen ich befreundete Priester eingeladen habe, oder bei der großen Feier meiner Primiz am 6. Juli, zu der Ihr alle recht herzlich eingeladen seid!
Bis dahin wünsche ich Gottes reichen Segen,
Euer Florian Illek
Florian Illek freut sich darüber, wenn er als Geschenk der Pfarreiengemeinschaft sein Primiz-Messgewand bekommt. Alle, die sich an diesem gemeinsamen Geschenk beteiligen möchten, können einen Barbetrag im Pfarrbüro abgeben. Sie werden dem Neupriester namentlich mitgeteilt, außer es möchte jemand anonym bleiben. Und alle Beteiligten können auf einer im Pfarrbüro bereitliegenden Glückwunschkarte unterschreiben.